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U5 Sonderfahrzeuge

Moinsen,

Ich bin vermutlich auf der Suche nach Einhorn und Yeti... Aber hat schon jemand ein Einsatzfahrzeug oder ähnliche Sonderumbauten des U5 gesehen, geplant, Gerüchte gehört?

Im Behördlichen Bereich wird es ein Chinese sicher schwer haben... Aber bei den gemeinnützigen Hilfsorganisationen wäre das ja durchaus eine finanziell kluge Entscheidung...

Bin selber in einer DLRG Ortsgruppe aktiv und als KDOW oder wenn die AHK da ist als Zugfahrzeug sicher eine sehr interessante Option.

(Falls München hier mitliest und den Markt erschließen will, wir würden das gerne testen, wenn ihr das Auto stellt)

Moin Adler

Deine Idee ist zunächst mal sehr gut - zumindest auf den ersten Blick !

Der U5 wird es aber nie und nimmer schaffen die zwingend notwendigen Anforderungen zu erfüllen.

DIE NUTZLAST :

Von den eh schon knappen 385 kg Nutzlast bleiben bei montierter AHK ohne Hängerbetrieb nur noch etwa 350 kg übrig, im Hängerbetrieb wären das nur noch etwa 280 kg und das bei einer maximalen Steigung von 12 %, die im Schein eingetragen wird !!!

Laut Ausschreibungstexten von Feuerwehr, DLRG usw. für derartige Fahrzeuge ist aber 4 Mann Besatzung (also Fahrer plus 3 Mann) gefordert plus etwa 100 kg Ausrüstung die ständig im Kofferaum mitgeführt wird, 1 Mann wird dann mit etwa 90 kg statt 75 kg gerechnet.

Das ergibt 15 kg Mehrgewicht für den Fahrer plus 270 kg der 3 Mitfahrer plus etwa 100 kg Ausrüstung summa summarum mindestens 385 kg Nutzlast, bei montierter AHK im Nichthängerbetrieb wäre dann schon eine Überschreitung von 10 % vorhanden, sind die Mitfahrer gestandene Mannsbilder plus ihre Ausrüstung die sie am Mann mitführen wäre man dann in der Praxis bereits in einem Bereich wo man fleissig Punkte sammeln und empfindliche Strafen überweisen kann !

Im Hängerbetrieb wäre demnach mit Fahrer plus zwei Mann Besatzung das Limit überschritten ohne das hier weitere Sachen zugeladen werden, der überaus grosse U5 ist dann faktisch nur noch ein Dreisitzer oder bei mehr Zuladung nur noch ein Zweisitzer!

Übrigens an der Stelle soweit ich weiss wird eine Stützlast von nur 75 kg kommen, es wird also auch die "Fahrradträger-Fraktion" bitter enttäuscht sein den mehr wie zwei E-Bikes wird nicht drin sein, von wegen Familienausflug oder Urlaub mit zwei E-bikes und noch zwei Kinderräder hinten drauf und noch Gepäck im Auto usw. wieviel das kostet wenn Ihr dabei erwischt werdet kann sich jeder selber im aktuellen Bußgeldkatalog ansehen - es werden neuerdings Fahrer und Halter bestraft und können, im Fall wenn was passiert, BEIDE auch zur Verantwortung gezogen werden - vergesst das bitte nicht !

DIE TRAKTION :

Der U5 verfügt nur über eine elektronische Antriebsschlupfregelung in seiner geringsten Form, das heisst wenn der auf unebenen Untergund (man nennt das verschränkt) steht so das ein Antriebsrad entlastet wird und durchdreht wird lediglich die Motorleistung zurückgeregelt was zur Folge hat das man sich aus so einer Lage nicht mehr ohne fremde Hilfe befreien kann - das ist mir z.B. passiert als ich Material ausliefern wollte mit etwa 450 kg Zuladung (wäre bereits strafbar gewesen) habe ich die erste Abladestelle angefahren eine geschotterte und leicht abschüssige Grundstückseinfahrt in der ich rückwärts reingefahren bin, die Räder hatten also guten Kontakt zur Schotterpiste, es war weder Gras noch Feuchtigkeit durch Regen oder dergleichen im Spiel.

Nachdem ich gut 250 kg der Ladung ausgeladen/ausgeliefert hatte kam ich aus der Einfahrt nicht mehr raus es waren da nicht mal mehr 200 kg an Board und jetzt kommt's - Ich musste die komplette Ladung ausladen um dann leer auf die Strasse fahren zu können und hinterher alles wieder einladen, wenn einem mal sowas passiert ist denkt man etwas nüchterner über das "tolle System Aiways" 😉

Drum sind hier bei solchen Einsatzfahrzeugen meist Allradantrieb, oder mechanische Sperren auf der Antriebsachse oder wenigstens mindestens eine "aktive"Anti-Schlupfregelung gefordert - auch das kann der U5 NICHT erfüllen.

DIE REICHWEITE bzw. die "zu geringe Nachladung" im AC Bereich :

Mit Einphasenlader sind nur etwa 4 kW dauerhafte Ladeleistung möglich (pendelnde Ladeleistung), selbst mit Dreiphasenlader wird der nicht mehr als 8,5 kW in der Praxis erreichen, bei einem höher belasteten Einsatzfahrzeug kann man von einem Verbrauch von 30 kw/100 km im Sommer ausgehen im Winter dann eher 45 kw/100 km (ich kenne kein Einsatzfahrzeug das mit energiesparender Schleichfahrt zu seinem Einsatzort "eilt"), das würde für euch bedeuten das ihr für 100 km Fahrstrecke mit Einphasenlader 7 Sunden im Sommer und 10 Stunden im Winter Ladezeit benötigt, bei Dreiphasenlader (ab Bestellung Mai 2022) dann immer noch 3,5 Stunden im Sommer und 5 Stunden im Winter für nur 100 km !

Die Reichweite mit vollem Akku würde sich auf etwa 200 km im Sommer und 150 km im Winter verkürzen, bei Hängerbetrieb unter Umständen noch weniger !

Abhilfe würde da ein mobiler 30 - 40 kw DC Lader schaffen, die Dinger kosten aber richtig Geld und um draussen nachzuladen müsste ein 63 Ampere Drehstromanschluss zur Verfügung stehen und man hätte schon wieder zusätzliche 50 kg Beladung für das Ladegerät, zuhause im Stützpunkt hättet ihr dann wenigstens kurze Ladezeiten damit das Fahrzeug wieder relativ schnell einsatzfähig ist, sofern die Elektoinstallation in eurem Stützpunkt die zusätzlichen 63 Ampere überhaupt hergeben würde.

Was bei einem E-Auto sicherlich von grossem Vorteil wäre ist die Möglichkeit Strom aus dem Akku zu zapfen, der KdoW wäre dann automatisch ein rollendes Notstromaggregat, aber wenn die nach satten zwei Jahren nicht mal eine popelige AHK vernünftig auf die Reihe kriegen wird man darauf eher 5 Jahre oder länger warten müssen.

Also abwarten bis du deinen U5 hast, den mal für solche Fälle zum Spass testen damit du mal erkennst welche erhebliche Mängel der in solchen Betriebsfällen hat und dann dein Vorhaben zu Ende denken - meine bescheidene Empfehlung - lasst die Finger davon ihr werdet nur Schwierigkeiten Haben 😉

Ganz nebenbei bemerkt werden die Münchner sich nicht dazu herunter lassen euch ein Fahrzeug zu stellen, die wissen nämlich sehr wohl von den Unzulänglichkeiten ihres "Systems" - das wäre dann bei Nichterfolg die denkbar schlechteste Werbung die man kriegen kann !

Ausserdem arbeiten die nach dem Prinzip "ALLES DARF NICHTS KOSTEN" !!!

Du kannst ja gerne mal einen Versuch mit "denen" machen ich glaube aber das das nichts wird und von vornherein zum Scheitern verurteilt ist.

Gruß

Dasepp

Ex-U5 Besitzer der U5 Feb. 21 ist im März 22 ausgewandert; März 22 ZOE Intens R135 52kwh Vorführer Nov. 2021; April 23 SsangYong Korando E-Motion Titanium Vorführer Juni 22 1,5 to AHK; Juli 23 KIA EV6 GT-Line AWD 1,6 to AHK Neuwagen; somit alle drei Verbrenner durch Elektro ersetzt r.bruckner@gmx.de

@dasepp

Deine Antwort wie immer ausgefeilt und leider Recht niederschmetternd.

Das ich als Beispiel einen KDOW genannt habe, hat schon seinen Grund, als Einsatzfahrzeug wäre der U5 für mich ohnehin ein Führungsfahrzeug mit 2 Sitzen (und je nachdem würde ich pro Person 100kg rechnen)... AHK kommt halt an jedes Fahrzeug, falls sie mal benötigt wird, wäre aber kaum das eigentliche Zugfahrzeug...Bei uns wäre Erfahrungsgemäß der Ladeziegel ausreichend, da wir maximal 2 Einsätze die Woche haben und dabei max. gesamt 200km zurücklegen.

Darf man fragen, ob das Problem mit dem Schlupf auf Sommer- oder Winterreifen war?

Hi

Natürlich darf man - ich werde wie immer Rede und Antwort zu meinen Gedanken und Erfahrungen stehen.

Es war mit der originalen Cooper M+S Bereifung, die hat schon ein relativ grobes Profil und es war vor fast einem Jahr es war also Furztrocken und auch der Untergrund war bombenfest.

Das war aber nicht der Grund für das Hängenbleiben, die leicht schräge Grundstückseinfahrt hat in Verbindung mit dem Gewicht hinten drin dazu geführt das er hinten auf einer Seite stärker in den Federn war und somit vorne an einer Seite entlastet wurde als "aus den Federn war"- das führt eben dazu das dieser eine Reifen zwar noch Bodenkontakt hat aber eben nicht mehr genug Anpresskraft auf den Boden bringt, es müsste sich dann ja die Karosserie verbiegen damit das nicht passiert 😉

Von solchen Problemen solltest du aber wissen wenn du öfter abseits von Strassen unterwegs bist gerade bei Frontantrieb und Zuladung hinten ist dieses Problem bekannt.

Auch ich habe da schon länger Erfahrung mit solchen Situationen, aber das man dadurch in einer befestigten Einfahrt hängen bleibt mit nur 200 kg Zuladung, damit hatte ich wirklich nicht gerechnet, man lernt eben nie aus !

Gruß

Dasepp

Ex-U5 Besitzer der U5 Feb. 21 ist im März 22 ausgewandert; März 22 ZOE Intens R135 52kwh Vorführer Nov. 2021; April 23 SsangYong Korando E-Motion Titanium Vorführer Juni 22 1,5 to AHK; Juli 23 KIA EV6 GT-Line AWD 1,6 to AHK Neuwagen; somit alle drei Verbrenner durch Elektro ersetzt r.bruckner@gmx.de

Nachtrag

Gleich vorweg weiter rückwärts in das Grundstück rein hätte ich nicht gekonnt, denn dann wäre ich auf Gras gestanden und wahrscheinlich nicht mal mehr im leeren Zustand wieder raus gekommen.

Weiter draussen stehen bleiben wäre auch nicht so prickelnd gewesen, denn dann hätte ich logischerweise für längere Zeit die Strasse blockiert 🙁

Dasepp

Ex-U5 Besitzer der U5 Feb. 21 ist im März 22 ausgewandert; März 22 ZOE Intens R135 52kwh Vorführer Nov. 2021; April 23 SsangYong Korando E-Motion Titanium Vorführer Juni 22 1,5 to AHK; Juli 23 KIA EV6 GT-Line AWD 1,6 to AHK Neuwagen; somit alle drei Verbrenner durch Elektro ersetzt r.bruckner@gmx.de

Ah ok, ja da wäre Heckantrieb besser...

Das mit den Reifen frage ich bloß, weil ich im ländlichen Bereich schon öfter Geländewagenfahrer gesehen haben, denen nicht klar war, dass auch ein Landrover mit 300kmh Straßenreifen jegliche Traktion verliert...

Abseits der Straßen sind wir tatsächlich nicht so oft... Bisher mussten wir uns mit einem T4 Synchro aber auch Recht wenig Gedanken machen, wenn es doch mal so war. (Ja Synchro ist kein echtes Allrad, aber hilft bereits sehr gut)