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Aiways Batterie als PV Speicher?

Hallo Zusammen,

evtl. müssen wir uns ja gedanklich mit dem Szenario beschäftigen, dass Aiways als Unternehmen nicht mehr da sein wird.

Die Autos fahren ja trotzdem noch, vermutlich gibt es auch noch Ersatzteile, die Frage ist, ob ATU dann noch zur Verfügung steht.
Aber erstmal fährt ja noch alles zuverlässig.

Vielleicht kommt irgendwann der Punkt wo ein U5 nicht mehr fahrbereit und nicht mehr verkaufsfähig ist.

Wäre eine Möglichkeit der Zweitverwertung den Akku als stationären PV-Stromspeicher verwenden zu können?
Preislich würde sich das vermutlich lohnen - bei derzeit üblichen Preisen ab 400,00 Euro pro kwh Speicherkapazität im Großspeicherbereich wären
die grob 60kwh x 400,00 = 24.000 Euro wert im Vergleich.

Wäre das ein technisch denkbares realistisches Szenario?  Gefragt von einem Theoretiker, der praktisch gar keine Ahnung hat 🙂

Viele Grüße

Szene-Aktivist hat auf diesen Beitrag reagiert.
Szene-Aktivist

Ich zerstöre ja ungern Träume, aber...:

man bekommt Speicher mit 25kWh bereits ab 3500€ in 48V Technik bzw 5150€ in Hochvolttechnik. Das Ganze dann als LiFePo4... Das entspricht 140€ bzw. 206€ pro kWh. Somit ist das Akkupaket im Aiways ohne Kapazitätsverluste knapp 9-13t€ wert. Allerdings muss man diesen Akku erst ausbauen, zerlegen und ein passendes Batteriemanagementsystem erwerben und verbauen. Kostentechnisch bezweifle ich, dass sich das rechnet, wenn du nicht selbst versierter Elektrotechniker bist und zumindest jemanden kennst, der deine Lösung abnimmt und anmeldet. Dann hast du eine Bastellösung mit NMC Zellen, die zwei Dinge besser können, als LiFePo4: mehr Energie auf weniger Volumen speichern und brennen.

Meine Einschätzung: bestimmt findet sich ein Bastler, der den Akku gerne kauft. Kostentechnisch dürfte sich das nicht rechnen, wenn man es nicht selber macht. Mir persönlich wäre die NMC Zelle zu gefährlich, um sie in Haus zu lagern. LiFePo4 ist da in meiner Risiko Abwägung deutlich besser weggekommen.

Hier ein Recht gutes Video zum Unterschied bezüglich Brandverhalten: https://youtu.be/aIy6S0TdSSE?si=O_6AL7kUPhsJm4kg

Logo, auf den großen Online-Marktplätzen bekommst Du alles billiger. Besonders bei großen Marktabweichungen sollte man jedoch davon die Finger lassen. Nur mal ein kleines Beispiel, eine Speicherkarte mit 256 TB für 9,99 € ist das Bestellfax nicht Wert!

Momentan kostet eine gute Powerwall mit 13,5 kWh mindestens 7000 €. Daher ist der Gedanke, das Auto als Powerwall zu nutzen, gar nicht so abwegig.

Übrigens, unsere freundlichen Energieversorger, dachten darüber schon vor Jahren nach. Nun darf sich kein Stromzähler mehr rückwärts drehen.

Naja, die Batterien in der "guten" Powerwall kommen vermutlich aus dem gleichen Werk... Da ein Teil der Frage die Wirtschaftlichkeit war: gerade 48V Systeme gibt es fertig für nen schmalen Taler (Pylontech, Felicity,...).

Doch die dürfen rückwärts drehen, allerdings nur bei Balkonkraftwerken...

Herzlichen Dank für die Einschätzungen zu meiner laienhaften Idee!
Ich könnte da ganz sicherlich selbst nichts basteln, habe aber kurz mal nach Pylontech gesucht (war mir nicht bekannt) und z.B. dies hier gefunden:

Offgridtec Backup-Kit 14kWh Pylontech LiFePO4 Akku  für ca. 6700,00 Euro

also von 200,00 pro kwh sind wir da ganz weit entfernt.

Ich war auch gedanklich mehr bei einer Lösung für unser Kleinunternehmen, wo wir uns überlegen könnten, das in einem kleinen Container auf dem Gelände unterzubringen.  Die Brandgefahr würde ich jetzt bei stationärem Einsatz nicht deutlich höher einschätzen, also wenn die vermeintlich unsichere Brandquelle mobil auf 4 Rädern unterwegs ist wie jetzt.

Die Frage stellt sich mit der Zeit vielleicht auch für andere ausgediente E-Kfz: Was macht man als Eigentümer damit, wenn es nicht mehr fährt?
Lässt sich solch ein Akku als Zweitnutzung stationär verwenden - nicht im privaten Keller, sondern im KMU im Kleinunternehmen?
Man bräuchte dann sicherlich einen Anbieter, der das professionell umsetzen kann, vielleicht auch mehrere Akkus zusammenbindet?

Also erstmal eine ganz lose Idee, ohne deren technische Machbarkeit einschätzen zu können.
Wirtschaftlichkeit würde ich erst zweitrangig betrachten, denn wenn z.B. der U5 nicht mehr fährt und nicht mehr nutzbar ist, ist der Wert ja auf Null gefallen

Szene-Aktivist hat auf diesen Beitrag reagiert.
Szene-Aktivist

Keine Ahnung was dieses Kit beinhaltet, wenn es aber nur der Akku ist, ist das schon sehr teuer.

Hier mal ein Beispiel was zwar nicht ganz aber schon nah an die 200€ / kWh lommt.

Bezüglich der Wiederverwendung des Akkus kann ich mich meinem Vorredner nur anschließen, was den Sicherheitsaspekt betrifft.

Die Verwendung als Heimspeicher (auch im Kleinunternehmen) macht aus wirtschaftlicher Sicht bei den Preisen auch keinen Sinn, wenn man das nicht selbst machen kann (Außer das Fzg kann V2G. Dann muss man es ja nur anschließen.)

Die Powerwall sollte nicht als (Preis-) Vergleich für den Akku herangezogen werden, da diese auch MPPT, Ladegerät und Wechselrichter (also einen Hybridwechselrichter) beinhaltet.

Szene-Aktivist hat auf diesen Beitrag reagiert.
Szene-Aktivist

Also nur, um die Akku Preise mal zu belegen...

48V 4,8 kWh 1100€ https://www.autobatterienbilliger.de/Pylontech-US5000-4800Wh-48V-Batteriespeicher-Modul-fuer-Solaranlagen-umsatzsteuerbefreit?curr=EUR&gad_source=1&gclid=CjwKCAjw0aS3BhA3EiwAKaD2ZWYRCpezhnwc4WXKE2aHfUYMjjMJ4dX-jZm7L_BM7EnJHUf55DkHchoCCegQAvD_BwE

Hochvolt 30kWh 6000€ https://www.js-solartechnik.de/p/hochvolt-batteriespeicher-akku-solarspeicher-lifepo4-stromspeicher-stappelspeicher-bms-von-10-30kwh

Und 48V 12,5 kWh 1700€ https://www.js-solartechnik.de/p/12-5-kwh-pv-batteriespeicher-stromspeicher-akku-felicity-ess-lux-e-48250lg03-48v-12-5kwh

Der passende Wechselrichter kostet allerdings etwa 2000€ je nach Leistung und Ausstattung... Der kommt aber bei der Aiways Batterie ja auch on top.

Es gibt ja bereits Firmen, die sich darauf spezialisiert haben, die Akkus von eAutos als Speicher zu nutzen. Gibt einige Referenzprojekte. Später wird das sicher noch mehr.
Teilweise werden wohl auch neue Akkus genutzt, die aktuell im Fahrzeugbau nicht benötigt werden oder für Garantiefälle der Autohersteller vorgehalten werden müssen. Da macht es Sinn die Akkus auch zu nutzen.

Das wird man aber vermutlich nur in großen Mengen eines Herstellers machen und die kompletten Module und nicht einzelner Zellen nutzen. Es wird sich wohl keiner um die Module von Exoten kümmern, wo es dann nur eine Handvoll nutzbarer Module in ganz Europa gibt.

Szene-Aktivist hat auf diesen Beitrag reagiert.
Szene-Aktivist

sofern man das Akkupack aus dem Up gut ausgebaut, die Aluwanne zerlegt und die einzelnen Zellen extrahiert bekommt sollte einem PV-SPeicher nicht mehr viel im Wege stehen.

BMS und Balancer ist bei 48V Technik kein Problem, für den Hochvolt-Bereich gibt es  faktisch keine Teile und herumgebastele an 400V bzw. 800V Gleichspannung scheidet eh aus.

NMC sind brandtechnisch nicht ganz ungefährlich, hier kann ein gutes BMS mit Zelleinzelüberwachung aber frühzeitig Alarm schlagen.

Aber:

das ist alles nicht für Laien gedacht und auch nicht durch ein 15-Minuten YT Tutorial erlernt, da braucht es schon etwas mehr Wissen und Ausdauer beim Anlernen sowie Umsetzen.

Ich hab übrigens seit 2019 eine DIY Powerwall mit 100kWh nutzbarer Nettokapazität bestehend aus recycelten 18650er Zellen, Arbeitszeit nicht eingerechnet kam ich "damals" auf unter 50€ / 1kWh

Sieht dann beispielsweise so aus (noch ohne Gehäuse und unverkabelt)

oder auch so

es gibt einige Artikel, Bilder und Videos zu dem Ganzen hier:  https://mona-stefan.de/li-ion-akkus-18650-7

auwei hat auf diesen Beitrag reagiert.
auwei